Hinweis

Neben der Anima-Bruderschaft ist auch die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes von historischer und gesellschaftlicher Wichtigkeit. Als Novize 2020 bin ich stolz, schon jetzt an den Veranstaltungen der Erzbruderschaft teilnehmen zu dürfen. Nachfolgender Text soll einen kurzen Überblick über die Geschichte, die Ziele und die Aufnahme in Erzbruderschaft geben.

Geschichte der Erzbruderschaft

Auf dem Gelände des heutigen Campo Santo lag in der römischen Kaiserzeit der Circus von Caligula und Nero. Laut den Schriften des Tacitus starben dort während der Christenverfolgung zahlreiche Personen der Märtyrertod, nach der Überlieferung auch der Apostel Petrus.

Die Erzbruderschaft, die seit 1576 den Namen Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes der Deutschen und Flamen trägt, ist ein Mitgliederverein nach kanonischem Recht und Eigentümer des Campo Santo. Die Erzbruderschaft ist eine Gemeinschaft mit religiösem und sozialem Anspruch. Ihr gehören aktuell etwa 120 Mitglieder. Über die ordentlichen Mitglieder hinaus sind etwa 100 Devotionsgeschwister der Erzbruderschaft eng verbunden, diese sind jedoch ausserhalb Roms oder im Ausland wohnhaft.

Die Görres-Gesellschaft kam 1887 zum Kolleg beim Campo Santo und betreibt bis heute dort das Römische Institut. Das Görres-Institut und das Kolleg unterhalten gemeinsam die Bibliothek des Campo Santo Teutonico und das Archiv von Erzbruderschaft und Priesterkolleg.

Aufgaben und Ziele der Erzbruderschaft

Die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes ist eine Gemeinschaft mit religiösem und sozialem Anspruch.

Gemäss Art. 2 der Statuten der Erzbruderschaft vom 14.11.2003 sind folgende Ziele vorgegeben: a) die Pflege der christlichen Brüderlichkeit, die Gewährleistung der Feier des deutschsprachigen Gottesdienstes, c) Die Gewährleistung von Bestand und Erhalt des Friedhofes (Campo Santo Teutonico) und die Pflege des christlichen Totengedächtnisses, d) die Gewährleistung von Bestand und Erhalt des Priesterkollegs sowie e) die Leistung von geistlicher und materieller Hilfe für ältere und kranke Mitglieder der Erzbruderschaft sowie von spezifischen Pilgern.

Alle Mitglieder sind aufgefordert, die Ziele der Bruderschaft aktiv mitzutragen. Gemeinsamer, regelmässiger Gottesdienstbesuch, geistiger Austausch und gemeinsame Unternehmungen gehören genauso dazu wie gegenseitige Hilfe, Krankenbesuche oder etwa die Unterstützung hilfsbedürftiger Mitglieder bei Behördengängen.

Aufnahme in die Erzbruderschaft

Jedes Mitglied der Bruderschaft hat freien Zugang zum Friedhofsgelände und zur Kirche, zudem haben die ordentlichen Mitglieder das Beerdigungsrecht auf dem Friedhof. Alle Mitglieder sind dazu angehalten, den Campo Santo als altehrwürdige Einrichtung und als Stätte des Glaubens und Begegnung, des gemeinsamen christlichen Strebens und Helfens lebendig zu halten.

Kandidaten werden nur von Mitgliedern der Erzbruderschaft geworben. Der Vorstand entscheidet über die Aufnahme. Ein Probejahr als sogenannter Novize ist obligatorisch und endet mit einer feierlichen Aufnahme am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis. Männer erhalten dann den schwarzen Sacco, die Frauen dagegen eine Medaille am Band.

Quellen

Historische Materialien zur Erzbruderschaft in Privatbibliothek
Webseite der Erzbruderschaft
Fischer, Hans-Peter (2016); Der Campo Santo Teutonico – Eine deutschsprachige Exklave im Vatikan; Schnell & Steiner.

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